Rettet die Pfauen: Neuer Verein will die freilaufenden Tiere in Kirchhellen erhalten

Nachdem drei Pfauen in Kirchhellen Schaden angerichtet haben, will das Ordnungsamt, dass die Tiere eingesperrt werden. Doch ein neuer Verein will dies verhindern.

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Stina Steves und Burkhard Sagel wollen, dass die Pfauen weiterhin frei in Kirchhellen leben können. Foto: DejaVu Designs (Freepik), Julian Schäpertöns

Die Ereignisse rund um die „Problem-Pfauen“ im Dorf überschlagen sich. Nachdem mehrere Beschwerden über die Vögel bei der Stadt eingegangen, schaltet sich jetzt das Ordnungsamt ein. Die Pfauen sollen weg – doch ein neu gegründeter Verein will dies verhindern und die Tiere retten.

Was war geschehen? Schon seit mehr als 15 Jahren leben Pfauen am Hof von Burkhard Sagel und ziehen tagsüber durchs Dorf. Doch mit ihrem bunten Gefieder erfreuen sie nicht nur viele Dorfbewohner. Auf der anderen Seite haben sich in den vergangenen Wochen die Beschwerden gehäuft: zerkratzte Autos, Kot und zerstörte Gärten. Mehrere Anwohner hatten sich bei der Stadt gemeldet. Nun reagiert das Ordnungsamt.

Am Donnerstag (15. Februar) tauchten zwei Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes bei Bauer Bu auf. Burkhard Sagel solle bis zum 1. März die Tiere einfangen und einsperren, hieß es. Ansonsten müsse er die rechtlichen Konsequenzen für die Schäden tragen. Doch dieser sagt: „Die Tiere gehören mir gar nicht. Das sind freilebende Tiere und die halten sich nur gelegentlich am Hof auf.“ Der Landwirt will nicht für die Schäden, die durch die Pfauen verursacht werden, herangezogen werden. In einem Video meldete sich Bauer Bu Donnerstagnachmittag bei Facebook zu Wort – und entfachte damit eine heiße Diskussion.

„Ein Stück Dorfkultur würde eingesperrt werden“

Denn für viele Kirchhellener gehören die Pfauen zum Dorfbild einfach dazu. Zahlreiche Kommentare sprechen sich dafür aus, dass die Pfauen weiterhin in freier Wildbahn in Kirchhellen leben sollen. Auch Stina Steves sieht den Beitrag auf Facebook und ist schockiert, dass die Pfauen eingesperrt werden sollen. „Ein Stück Dorfkultur würde definitiv mit ihnen zusammen eingesperrt werden“, sagt sie.

Noch gestern Nachmittag telefoniert sie mit Bauer Sagel und versucht eine Lösung zu finden. Sie kontaktiert das Ordnungsamt und das Veterinäramt und verfasst schließlich einen Post in der Facebook-Gruppe. Noch am späten Donnerstagabend entschließt sie mit anderen Kirchhellenern einen Verein zu gründen, um die Pfauen zu retten.

Stina Steves: Foto: Julian Schäpertöns

Per Zoom-Meeting wurde bereits ein Vorstand für den Verein „Kirchhellener Pfauen“ gewählt. „Am Montag wollen wir uns ins Vereinsregister eintragen“, erklärt Stina Steves, die nun auch 1. Vorsitzende ist. Ziel des Vereins sei es nun eine Lösung für das Pfauen-Problem zu finden und die rechtliche Verantwortung zu übernehmen. „Wir verstehen ja, dass Leute verärgert sind, wenn sie durch die Pfauen Schäden haben. Aber ein Großteil der Gesellschaft will, dass die Tiere bleiben“, so Stina.

Anstelle, dass allein Burkhard Sagel rechtlich für die Taten der Pfauen belangt wird, will der Verein zukünftig als Ansprechpartner für die geschädigten Menschen fungieren. Durch Mitgliedsbeiträge und Spenden sollen mögliche Schäden ausgeglichen werden. So sollen die Tiere weiterhin frei in Kirchhellen leben können.

Wer Interesse hat und die Sache unterstützen möchte, kann sich bei Stina Steves telefonisch unter (0176) 61497723 oder auf Facebook melden.

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